Als die Wagenkolonne des Bundespräsidenten bei strahlendem Sonnenschein die Schlossstraße in Rothenklempenow entlang rollte, war die Aufregung im ganzen Dorf schon deutlich zu spüren. Der Gast nahm sich nach der Begrüßung durch den Bürgermeister, Landwirtschaftsminister Backhaus, Staatsekretär Dahlemann, BioBoden Vorstand Uwe Greff und dem Geschäftsführer der Höfegemeinschaft Pommern Tobias Keye auch die Zeit, um einige Hände der Anwohner zu schütteln.
„Land in Sicht“ ist der Name einer ganzen Reihe von Besuchen des Bundespräsidenten in ländlichen Regionen. Meist werden ehrenamtliche Initiativen besucht, die das Zusammenleben auf dem Land fördern. Jetzt waren die BioBoden Genossenschaft, Höfegemeinschaft Pommern und die Start-ups Lunch Vegaz und Tlaxcalli die Gastgeber. Das Zusammenwirken von BioBoden Genossenschaft, deren Mitglieder den Erwerb von Land für die ökologische Landwirtschaft ermöglichen, der Landwirtschaft und jungen Bio-Unternehmen war der Grund für die Station des Bundespräsidenten in dem 500- Einwohner-Dorf.
Zuerst ging es für die Gäste hinauf auf den alten Wehrturm im Ortskern. Oben erläuterten Tobias Keye und Uwe Greff die Geschichte des Ortes und wie es zur Sicherung des Betriebes in Sichtweite des Ortschilds durch BioBoden und die Gründung der Höfegemeinschaft Pommern kam. BioBoden hat in der Region drei Höfe gesichert und seither wird die Landwirtschaft hier als Höfegemeinschaft vielfältiger aufgestellt. Im eigenen Hofladen und Lieferservice werden die Produkte den Menschen in der Region zugänglich gemacht. Und Produkte gibt es einige: In den letzten Jahren sind durch die Start-ups Lunch Vegaz und Tlaxcalli zwei Unternehmen in das Dorf gekommen, die auch Produkte direkt vom Acker nebenan zu leckeren Produkten verarbeiten.
Deshalb besuchte der Bundespräsident auch die Produktionsstätte von Lunch Vegaz. Gründer Govina Thaler erklärte ihm, wie hier bio-vegane Fertiggerichte vom Band laufen und es gab die ein oder andere Kostprobe für die Besucher.
„Wir erleben hier auf einem Gutshof, der schon über Jahrhunderte landwirtschaftlicher Betrieb war, eine Umstellung auf ökologische Produkte, wie sie von Verbraucherinnen und Verbrauchern heute erwartet werden – und gleichzeitig ein Schaufenster, wie moderne, gesunde Nahrungsmittelproduktion heute aussehen kann.“ sagte Frank-Walter Steinmeier der wartenden Presse am Ende seines Besuchs.
Nach dem Empfang eines Präsentkorbes mit Erzeugnissen von den Feldern Rothenklempenows entschwanden die Wagen mit den Gästen in ein mittlerweile aufgezogenes Gewitter.
Das Fazit der Gastgeber fiel positiv aus:
„Hier im Dorf hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan. Als die BioBoden Genossenschaft den Hof in Rothenklempenow für den ökologischen Landbau gesichert hat, arbeiteten dort zwei Personen. Heute sind bei der Höfegemeinschaft Pommern, Lunch Vegaz und Tlaxcalli zusammen 29 Menschen im Dorf mit der Herstellung von Biolebensmitteln beschäftigt. Es freut uns sehr, dass Bundespräsident Steinmeier, Landwirtschaftsminister Backhaus und Staatssekretär Dahlemann mit ihrem Besuch die Zusammenarbeit von der BioBoden Genossenschaft, den jungen Unternehmern und der ganze Region würdigen.“ stellte BioBoden Vorstand Uwe Greff zufrieden fest.
Auch Govinda Thaler, Gründer von Lunch Vegaz, war zufrieden mit dem Besuch: „Wir haben unseren Gästen eine von uns entwickelte, neue Technologie vorgestellt, mit der wir Convenience-Produkte ohne Konservierungsstoffe 30 Tage haltbar machen können. So bleibt der Geschmack eines frisch gekochten Gerichts vollständig erhalten. Ich denke, das hat ihnen gefallen.“
Tobias Keye, Geschäftsführer der Höfegemeinschaft Pommern fügte an: „Gemeinsam möchten wir Landwirtschaft, Verarbeitung und den Dialog über eine nachhaltige Ernährung verknüpfen. Die Höfe sollen wieder zu dem werden, was sie früher einmal gewesen sind: Orte der Ernährung, der Arbeit und der Begegnung für die Menschen in ihrem Umfeld. Das war heute ein sehr interessanter Austausch.“
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