Gärtnerei Piluweri
Demeter-Gärtnerei für Gemüse mit Charakter – von der Jungpflanzenanzucht bis hin zur Saatgutproduktion. Ob im Gemüsearten, im Gewächshaus oder auf dem Acker: Die Gärtnerei piluweri hat ein Händchen für besondere Sorten.
Informationen zum Hof
Landwirte:
Genossenschaft gegründet – 2027 soll die Piluweri eG die bestehenden Betriebe übernehmen
Lage:
Müllheim-Hügelheim (Baden-Württemberg)
Bewirtschaftung:
Gemüsebaubetrieb mit Saatgutvermehrung und Züchtung von Gemüsesorten für den Ökolandbau
Anbauverband:
Demeter
Die Gärtnerei Piluweri wurde 1996 im badischen Müllheim gegründet. Heute beschäftigt sie rund 80 Mitarbeitende und bewirtschaftet 40 Hektar Land. Der Name Piluweri ist eine Buchstabenkombination, die sich aus den Nachnamen der Gründer zusammensetzt. Großen Wert wird auf einen wertschätzenden Umgang und einen regelmäßigen Austausch aller Teams gelegt. Eine wichtige Rolle dabei spielen das gemeinsame Frühstück und Mittagessen. Besucher*innen sind beim jährlichen Sommerfest Anfang Juli und bei Workshops und Veranstaltungen in der Gärtnerei willkommen.
Da die Gründer die Gärtnerei und den dazugehörigen Lieferservice an die nächste Generation übergeben wollen, hat sich im Oktober 2025 die Piluweri eG gegründet. Getragen von den Kundinnen und Kunden und allen, die den regionalen Anbau von Biogemüse unterstützen wollen, soll die Genossenschaft Mitte 2026 die operativen Geschäfte übernehmen. Die Geschäftsführung der Genossenschaft liegt in der Hand eines Teams aus vier gleichberechtigen Vorstandsmitgliedern. Der fünfköpfige Aufsichtsrat wurde bei der ersten Generalversammlung von den Mitgliedern gewählt.
Bereits Mitte der 90er Jahre haben die Piluweris mit eigener Züchtungsarbeit begonnen. Eine vielseitige Fruchtfolge und ein möglichst breites Sortiment waren die Leitlinien der damals noch kleinen Gärtnerei. Schon in den Anfangsjahren hat Piluweri eigene Sorten, etwa Biotomaten gezüchtet – zunächst aus der Not, weil es keine samenfesten Sorten für ertragsstarke und schmackhafte Biotomaten am Markt gab. Bis heute sind ein gutes Dutzend neue Sorten aus der Gärtnerei beim Bundessortenamt zugelassen worden – vom Salat über Rucola bis zur Paprika. Die eigene Produktion von Saatgut ist selten geworden. Piluweri ist Mitglied in einem Netzwerk von Biobetrieben, dem Verein Kultursaat und den Saatgutfirmen Bingenheimer Saatgut und Sativa. Diesem ist es zu verdanken, dass es neben dem Angebot internationaler Saatgutkonzerne weiterhin nachbaufähiges Gemüsesaatgut für den Ökolandbau gibt.
Hecken am Ackerrand, Blühstreifen zwischen den Gemüsekulturen, Einsatz von Nützlingen in den Gewächshäusern, Stärkung der Pflanzen mit den biologisch-dynamischen Präparaten – Pflanzenschutz in einem Demeter-Betrieb ist vielfältig. Durch eine Vielzahl von aufeinander abgestimmten Maßnahmen kann auf den Einsatz von Pflanzengiften verzichtet werden. Auch die Bodenbearbeitung erfolgt in einem gut abgestimmten System von flacher Bearbeitung, tiefer Lockerung und Stabilisierung der Bodenstruktur durch Gründüngungspflanzen. Piluweri verzichtet aufs Pflügen. Für ihre hervorragende Arbeit wurde der Gärtnerei 2005 der Förderpreis Ökologischer Landbau vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft verliehen.
Seit der Gründung haben rund 90 Auszubildende ihre Ausbildung bei Piluweri abgeschlossen. Diese dauert grundsätzlich drei Jahre. Die Azubis durchlaufen in ihrer Lehrzeit alle Bereiche der Gärtnerei: die Jungpflanzenanzucht, den Freiland- und den Gewächshausanbau. Auch der Verkauf im Hofladen ist Teil der Ausbildung. Der Verkauf des Gemüses erfolgt durch den eigenen Lieferservice, die Belieferung von Naturkostläden, Restaurants, Schulen, Kindergärten sowie anderer Gärtnereien in der Region und den regionalen Naturkostgroßhandel. Insgesamt werden rund 70 Gemüsesorten angebaut. Die Hauptkulturen sind Karotten, Salate und Kräuter, Tomaten und Gurken. Aber auch Asia- und Zuckerhutsalat, Okraschoten und Treviso befinden sich im Sortiment.