Dafür Stehen wir
Unsere Vision
Wenn wir unsere Böden nicht besser schützen, beraubt sich die Menschheit der eigenen Lebensgrundlage. Das wollen wir ändern – Schritt für Schritt.
Wir sind davon überzeugt: Die Zukunft einer am Menschen orientierten Landwirtschaft kann nur ökologisch nachhaltig, an der Bewahrung und schonenden Nutzung der langfristig zur Verfügung stehenden Ressourcen ausgerichtet, und global gerecht erfolgen. Dieser Weg ist für uns der einzig richtige, denn die Folgen der intensiven Landwirtschaft sind bereits seit vielen Jahren überall auf der Welt sichtbar: Hungersnöte, Krankheiten und Vertreibung. All das zeigt: Wir müssen dringend handeln. Wenn wir unsere Böden nicht schützen, beraubt sich die Menschheit ihrer Lebensgrundlage.
Unsere Aufgabe
Flächen sichern für mehr Bio-Anbau
Immer mehr Bio-Waren in unseren Lebensmittelmärkten sind importiert - das ist eine fatale Entwicklung. Wir brauchen dringend mehr regional produzierte Bio-Lebensmittel und damit mehr Flächen für ihre Herstellung.
Die BioBoden Genossenschaft kämpft gegen die ungesunde Entwicklungen auf unseren Äckern. Laut BÖLW (Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft) wächst der Biolebensmittel-Markt seit Jahren stärker (+ 4,8 % von 2013 auf 2014) als die Größe der Bio-Anbauflächen zunimmt (+2,9% im selben Zeitraum). Als Folge werden immer mehr Produkte importiert: Mittlerweile wird jede zweite Gurke und jeder zweite Apfel nicht in Deutschland produziert sondern importiert.
Warum entsteht nicht mehr Bio-Anbaufläche und warum wird sogar Fläche rückumgestellt auf konventionelle Bewirtschaftung?
Die Gründe sind vielfältig:
- Die Preise für landwirtschaftliche Produkte sind in Deutschland zu niedrig.
- Die Energieproduktion auf den Äckern bringt höhere Erträge als die Lebensmittelproduktion.
- Es gibt zu wenig freies oder freiwerdendes Land und das in vielen Regionen nur zu steigenden Preisen.
- Kaufpreise für Land und Pachtpreise sind heute oft spekulativ ausgerichtet und haben nichts mit der Ertragskraft zu tun.
- Landwirte stehen bei begrenztem Eigenkapital vor der Herausforderung, ob sie z.B. in einen neuen Stall investieren oder Land kaufen.
- Landwirtschaft ist kapitalintensiv und junge Landwirte haben meist nicht genügend Eigenkapital
Doch selbst wenn sie wollten, oft gibt es keine Flächen, die zum Erwerb stehen. Nur ein kleiner Teil der landwirtschaftlichen Fläche wird überhaupt jährlich verkauft.
Aber auch der Strukturwandel in der Landwirtschaft zeigt seine Auswirkungen. Mit der zunehmenden Betriebsgröße können immer weniger junge Landwirte einen Betrieb übernehmen. Ebenso verkaufen immer häufiger Landwirte ihre Betriebe meist zu üblichen Markt-Preisen, wenn die nachfolgende Generation diesen nicht fortführen kann oder will. Besonders bedenklich dabei: So fallen selbst langjährig ökologisch bewirtschaftete Höfe zurück in die konventionelle Landwirtschaft.
Genau hier setzt die BioBoden Genossenschaft an: Diese frei werdenden Höfe und Flächen wollen wir sichern und für die ökologische Landwirtschaft bereitstellen. Mit BioBoden und ihren Mitgliedern wird es insbesondere für die neue Generation der Bio-Landwirte wieder möglich, Flächen und Höfe zu übernehmen und zu betreiben.
Unser Leitbild
Leitprinzipien
Wir leisten einen Beitrag zum Erhalt und zum Ausbau regional verankerter, ökologisch betriebener und diversifizierter Landwirtschaft, die uns und nachfolgenden Generationen nicht nur die Daseinsvorsorge sichert, sondern auch die Biodiversität fördern wird. Unsere Aufgabe ist die Pflege und der Erhalt der Kulturlandschaft. So wollen wir dauerhaft lebenswerte ländliche Räume sichern beziehungsweise schaffen.
Vielfalt fördern: Die BioBoden Genossenschaft schafft Grundlagen für landwirtschaftliche Vielfalt. Dies geschieht durch Flächenergänzungen für bestehende Betriebe, aber auch durch Verantwortungsübernahmen ganzer Betriebe, wenn sie sich für diese Aufgabe eignen.
Einheit von Natur und Zivilisation: Das Handeln der BioBoden Genossenschaft soll den Boden als Lebensgrundlage heutiger und zukünftiger Generationen bewahren und fördern. Als Fundament unserer Existenz verstehen wir die Natur. Ökologie definieren wir ganzheitlich; das heißt als Einheit von Natur- und Zivilisation.
Boden ist einmalig und begrenzt: Boden ist aus Sicht der BioBoden Genossenschaft keine Ware. Er ist kein Spekulationsobjekt. Landwirtschaftliche Nutzfläche war, ist und wird ein knappes Gut bleiben. Dabei benötigt jeder Mensch im Prinzip rechnerisch 2.000 Quadratmeter Boden. Die BioBoden Genossenschaft hilft den Menschen dabei, die Verantwortung für ihre 2.000 Quadratmeter übernehmen zu können. Dies erreichen wir durch das Herauskaufen von Land aus der privatwirtschaftlichen und häufig spekulativen Nutzung.
Faire Bedingungen für Mensch, Tier und Natur: BioBoden Genossenschafts-Land wird nach ökologischen Anbauverbandsrichtlinien bewirtschaftet. Das heißt u.a. artgerechte Tierhaltung, Verzicht auf chemisch-synthetische Gifte, Ressourcenschutz, soziale sowie faire Arbeitsbedingungen. Die primäre Produktion von Rohstoffen für die Treibstoffproduktion findet nicht statt. Den Mitgliedern und Partnern ist jedoch bewusst, dass das Umstellen eines Landwirtschaftsbetriebs auf ökologische Bewirtschaftung oft Jahre benötigt. Die Waldbewirtschaftung erfolgt in Anlehnung an die Prinzipien naturgemäßer Waldwirtschaft. Eine bewirtschaftete Waldfläche umzustellen bedarf es oft Jahrzehnten.
Gemeinschaftlich mit Verantwortung gestalten: Die BioBoden Genossenschaft richtet sich an Menschen, die Land- und Forstwirtschaft ökologisch, sozial und kulturell nachhaltig führen und die Genossenschaft verantwortungsvoll mitgestalten möchten. Außerdem an Menschen, die eine solche Art der Landwirtschaft unterstützen wollen. Im Zusammenschluss zur Genossenschaft sehen wir die Voraussetzung für das Erreichen der gemeinschaftlichen Ziele und die Sicherung der menschlichen Daseinsvorsorge. Der Sinn des unternehmerischen Handelns steht dabei vor dem Gewinn um das dauerhafte Streben nach Entwicklung zu ermöglichen.
Grundlagen: Der Ökologische Landbau fördert die Vielfalt in der Natur und steht auf dem Boden der demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland. In diesem Sinne setzen wir uns für Meinungsfreiheit und -vielfalt, Freundschaft zwischen Kulturen und den Austausch zwischen gesellschaftlichen Strömungen sowie die Achtung der Menschenwürde. Alle unsere Mitarbeiter, Mitglieder, Kunden und Mitmenschen sollen die gleiche Wertschätzung erfahren – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität. Die BioBoden Genossenschaft unterstützt die Resolution des BÖLW Bundesverband Ökologische Lebensmittelwirtschaft vom 16. Juni 2012, hier auch zum Nachlesen.
Dieses Ziel werden wir aber nur in sinnvollen Etappen erreichen. Wir sind Realisten und erwarten keine blühenden Landschaften in kurzer Zeit. Wir wissen, dass die Umstellung zum Beispiel von konventionellen Betrieben auf die ökologische Landwirtschaft viele Jahre in Anspruch nimmt, die Umstellung in der Waldwirtschaft gar Jahrzehnte. Wir denken in größeren Zyklen.
Unser erstes großes Ziel ist es daher, den Anteil der Bio-Anbauflächen signifikant zu steigern. Wie wir das machen lesen Sie hier.






Unser Weg
Mit Hilfe aller die Zukunft gestalten
Um unsere Vision Wirklichkeit werden zu lassen, haben wir die BioBoden Genossenschaft gegründet. Jeder kann dort Mitglied und damit Teil unseres Anliegens werden.
BioBoden verbindet. Vereinfacht gesagt: Wir bringen freie Flächen und Betriebe zusammen mit jenen, die ökologische Landwirtschaft betreiben wollen. Wir kaufen Flächen und Betriebe und bewirtschaften sie entweder selber oder verpachten sie. Ist Letzteres der Fall, stellen wir diese bestehenden oder neu entstehenden Öko-Betrieben dauerhaft zu ihrer Nutzung zur Verfügung. Egal, wie wir die Flächen retten oder sichern: Jeder Landwirt auf BioBoden-Flächen ist dazu verpflichtet, sie nach den strengen Grundsätzen eines Öko-Anbauverbandes zu bewirtschaften.
Wichtig ist uns: Wir setzen darauf, dass Landwirte sich bei uns melden. Wir sind kein Land-Investor. Im Gegenteil: Wir entziehen dem Markt durch unser Verhalten sukzessive Boden als Spekulationsmasse.
Doch das ist nur der eine Teil unserer Lösung. Der andere sind Sie. Wir haben uns für das Genossenschaftsmodell entschieden, weil wir glauben, dass viele Menschen gemeinsam mit uns Verantwortung dafür übernehmen wollen, dass regional verankerte, ökologische Landwirtschaft betrieben werden kann. Verantwortung für die Produktion ökologisch hochwertiger Lebensmittel. Verantwortung für junge Bio-Landwirte, ökologische Landwirtschaft betreiben zu können. Verantwortung für einen Ressourcen schonenden Umgang mit der Natur. Verantwortung für die eigene Gesundheit und für die nächsten Generationen.
Der Boden
Unsere Lebensgrundlage
Wir gehen verantwortlich und mit Respekt vor der Naturressource Boden vor. Denn so ein Boden ist ein eigenes Universum: In einem Kubikmeter finden sich mehr Lebewesen als die sieben Milliarden Menschen auf der Erde. Wer hier eingreift, zerstört nicht nur ein fein austariertes Gleichgewicht, sondern schadet sich selber.
Wir haben Achtung davor, dass die Natur zum Beispiel in Deutschland im Durchschnitt 2000 Jahre braucht, um 10 Zentimeter Boden zu schaffen. Umso bitterer wiegt die Erkenntnis, dass die Menschheit in den vergangenen 40 Jahren durch Überweidung, Entwaldung und nicht nachhaltige Bodenbewirtschaftung ein Drittel der weltweiten Ackerfläche zerstört hat
(Quelle: https://www.boell.de/de/bodenatlas).
Für uns ist elementar: Gesunder Boden ist die Grundlage für gesundes Leben. Er ist Voraussetzung für nahrhafte und ökologisch erzeugte Lebensmittel. Weil er außerdem einmalig und begrenzt ist, müssen wir ihn schadlos halten, frei von Pestiziden, frei von Gentechnik und frei von Monokulturen. Jeder unnatürliche Eingriff in das Zusammenspiel der Milliarden Organismen mindert seine Leistungsfähigkeit. Nur wenn der Boden in seiner natürlichen Güte bewahrt bleibt und entsprechend nur mit natürlichen Stoffen gepflegt wird, bleibt seine Fruchtbarkeit erhalten. Dann können auf ihm die besten Pflanzen und Früchte gedeihen, die den Menschen wertvoll ernähren. Deshalb vergibt BioBoden seine Flächen nur an Landwirte, die diesen Grundsätzen folgen.

