Partnerhöfe

Hof Lütjen-Wellner

Der Betrieb von Hans Lütjen-Wellner liegt in einem großen Moorgebiet Niedersachsens, was die
Bewirtschaftung nicht gerade einfach macht. Da gilt es, kreativ zu werden — und zu investieren.

BioBoden zieht immer weiter seine Kreise. Auch bis zu Hans Lütjen-Wellner, einem Landwirt aus dem Ort Teufelsmoor bei Osterholz-Scharmbeck nördlich von Bremen. „Ich hatte in einer Zeitschrift über BioBoden gelesen“, erzählt er. „Auch für meinen Nachbarn wurde Land durch BioBoden gesichert — und als mein Verpächter Flächen verkaufen wollte, fiel mir die Genossenschaft wieder ein.“ Gut so. Denn so konnten wir einen Teil der insgesamt 400 Hektar, die unter Naturschutz stehen und die Lütje-Wellner bewirtschaftet, auch für die Zukunft sichern.

Rund 200 Hühner gackern dort im Hühnermobil, insgesamt 160 Kühe weiden auf den Wiesen des 2001 auf Ökolandbau umgestellten Bioland-Hofs — und wenn die Kühe im Frühjahr im Stall kalben, kommen sie zunächst mit ihrem Nachwuchs auf die Weide. So weit, so bio-normal. Was den Hof aber wirklich besonders macht, ist seine Lage: Denn er ist einer der ältesten Betriebe in der sogenannten Teufelsmoorregion, einer Niederung zwischen Bremen und Bremervörde.

Und das ist eine echte Herausforderung: Denn vor dem Hintergrund des Klimawandels kommt Mooren als Kohlenstoffspeicher eine große Bedeutung zu. Je nasser der Boden, desto besser für den Torf, desto mehr Kohlenstoff wird gespeichert — und umso schwieriger gestaltet sich die Bewirtschaftung. Da gilt es, kreativ zu werden. Lütjen-Wellner hat zum Beispiel gemeinsam mit anderen Landwirten eigens ein Unternehmen gegründet und in eine Trockenfermentationsanlage investiert, um das Heu der nassen Wiesen — wirtschaftlich profitabel — zu verwerten. Es ist ein Versuch unter vielen, das Dilemma von Klimaschutz und Landwirtschaft aufzulösen. Wir sind gespannt, wie es gelingt.