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Gathmann Michaelis und Freunde | Hermannshof

Wo die Pup­pen tanzen

Auf dem Hermannshof gibt es nicht nur hochwertige Demeter-Produkte, sondern auch erstklassige Theaterstücke. BioBoden hat auf diesem „Kulturhof“ Flächen gesichert.

In­for­ma­tio­nen zum Hof

Landwirt:
Till Paulick

Lage:
Wümme (Niedersachsen)

Bewirtschaftung:
Ackerbau, Mutterkuhhaltung, Gemüseanbau

Anbauverband:
Demeter

Website

Wer sich einmal an den Nordweststrand der Lüneburger Heide zwischen Hamburg und Bremen verirren sollte, sollte sich ein Schauspiel der besonderen Art ansehen: den Hermannshof in der kleinen Ortschaft Wümme bei Wistedt. Denn hier auf dem Mehrfamilienbetrieb lassen sie die Puppen tanzen — und das im wahrsten Sinne des Wortes. Auf dem 1820 gegründeten 50 Hektar großen Hof wird nämlich nicht nur seit 1988 biologisch-dynamische Landwirtschaft betrieben, sondern auch Theater gespielt: Das Repertoire reicht von „Dornröschen“ über „Peter und der Wolf“ bis hin zu literarischen Klassikern wie „Anna Karenina“ und seit neuestem Goethes „Faust“.

Gespielt wird mit Holzpuppen und echten Menschen — und das über das ganze Jahr hinweg mindestens einmal in der Woche. Und sehr professionell. Diese Besonderheit verdankt der Hermannshof der Leidenschaft von Landwirt Johann Karl König, der seinen Betrieb im Zuge des Generationenwechsels abgab und sich ganz den Brettern zuwandte, die sprichwörtlich die Welt bedeuten.

Und genauso qualitativ hochwertig wird der landwirtschaftliche Betrieb geführt. Landwirt Till Paulick beackert hier einen besonderen Boden, schließlich heißen die Gebiete rund um den Hof nicht umsonst Bauern-, Ekel- und Königsmoor. Kein Wunder also, dass die Spezialitäten des Hofs die sogenannten „Moormöhren“ sind, die ein besonderes Aroma haben und „nur echt sind mit Schmutzhülle als natürlichem Aromaschutz“, heißt es in der Selbstbeschreibung. Zudem werden Kartoffeln, Rote Bete, Pastinaken, Hokkaidokürbisse, Zwiebeln, Bohnen und vieles mehr angebaut, insgesamt 60 verschiedene Obst- und Gemüsesorten, alles in Demeter-Qualität. Auf den Wümmewiesen stehen Mutterkühe der Rasse Deutsch Angus, die den Winter im Laufstall verbringen, ehe sie in regelmäßigen Abständen geschlachtet werden. Und natürlich darf auch Apfelsaft aus Streuobst nicht fehlen, genauso wie Honig von den hofeigenen Wiesen und Eier von freilaufenden Hühnern. Seit September 2017 bewirtschaftet Till Paulick mit seiner Familie nun den Hof.

Neben der Landwirtschaft finden auch pädagogische Erlebnistage wie das Kartoffelfest des Waldorfkindergartens und das Säen und Ernten mit Schülern statt. BioBoden hat nun einen Teil der bewirtschafteten Fläche gesichert. Damit dieses Juwel im Norden weiter glänzen kann.