Sanddorn ist der größte Ertragszweig aus der ökologischen Landwirtschaft, wofür die Sanddorn-Storchennest GmbH einst gegründet wurde. 118 von den 382 Hektar sind mit den Sträuchern bepflanzt. Der andere Teil sind Getreide, Kleegras und Stilllegungsflächen.
Sanddorn braucht schon Aufmerksamkeit, wenn er gedeihen soll. Die Neuanpflanzung ist jedes Jahr ein Thema, jeweils zehn Hektar im Schnitt. „2013 und 2014 sind es durch die Ausgleichsmaßnahmen im Zuge des Baus der A 14 ein bisschen mehr“, sagt Silvia Hinrichs, die mit „Storchennest“ seit 40 Jahren verbunden ist. Durch die Baumaßnahmen hatte das Unternehmen in der Nähe des Ludwigsluster Heldenhains Anbaufläche verloren, die es nun in größerem Umfange nahe Weselsdorf ersetzt bekommt.
Viele wissen noch, dass seinerzeit die DDR aufgrund Mangels an Rohstoffen ständig auf der Suche nach Ersatz war. So auch in der Ernährungsbranche. Auf der Jagd nach Vitaminbomben war man auf den Sanddorn gestoßen, der zudem auch auf anspruchslosen Böden zurechtkommt. Forschungen an der Humboldt-Universiät Berlin führten zur immer besseren Kultivierung. Um 1980 kam der Sanddorn nach Ludwigslust. Drei Hektar wurden zunächst bepflanzt. Die Sorte „Leikora“ ist damals wie heute immer noch die Hauptanbausorte. Der Sanddorn habe sich für Ludwigslust angeboten, sagt die Geschäftsführerin. Trockene Böden, dazu Spätfröste – für den Obstbau ist das schwierig. Sanddorn hingegen kommt mit vielem zurecht.
Bis zur politischen Wende in der DDR wurden vor allem Säfte produziert. Danach hat sich das Sortiment wesentlich weiterentwickelt. Aufstrich, Konfitüren, Kosmetika, selbst gemischte Tees, Spirituosen, Süßwaren… Die Palette des Angebotes ist breit.
Der Direktverkauf spielt eine große Rolle. Die Kunden wohnen im gesamten norddeutschen Raum, auch in Berlin und Dänemark. „Wir haben ebenfalls Gelegenheiten genutzt, uns in München und Stuttgart zu präsentieren. Aber das ist schwierig. Die Konkurrenz in Süddeutschland ist stark“, erklärt Silvia Hinrichs.
Ein Unternehmen nahe Fulda verarbeitet für die Ludwigsluster die Produkte. Der Sanddorn-Secco, vor drei Jahren herausgebracht, etabliere sich gut, sagt sie. Ein Getränk, das besonders Frauen lieben. Auf der „Biofach 2013“, der Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel, haben die Ludwigsluster ihren Sanddorn-Senf erfolgreich vorgestellt. Neue Teemischungen werden momentan ausprobiert. Und es gibt bereits Vorbereitungen mit einer Brauerei, Sanddorn-Bier zu brauen.
Quelle: Ludwigsluster Tageblatt