Die etwas andere Hilfe: Beteiligung statt Bodenkauf

 
Der Kattendorfer Hof in Schleswig-Holstein ist ein bekannter SoLaWi-Betrieb, der nun vor einem Generationenwechsel stehlt. Wir helfen dabei mit Rat und Tat — und einer Minderheitsbeteiligung.

Dieser Betrieb ist vielen Menschen in Norddeutschland ein Begriff: der Kattendorfer Hof. 35 Kilometer nördlich von Hamburg gelegen, ist er mit seinen 80 Mitarbeitenden ein echtes Schwergewicht in der SoLaWi-Szene. Das Modell der Solidarischen Landwirtschaft: Durch monatliche Beiträge tragen ihre Mitglieder die Kosten auf dem Hof, also für Pacht, Löhne, Maschinen und vieles mehr — und im Gegenzug wird die Ernte auf die Mitglieder verteilt. Und die fällt meist üppig aus, denn der Kattendorfer Hof bewirtschaftet 455 Hektar Land nach Demeter-Richtlinien, hat Kühe und Schweine, Hofkäserei und Gärtnerei. Also alles, was das Ökoanbau-Herz begehrt. Über eigene Hofläden und FoodCoops werden die guten Waren vor allem in Hamburg verteilt.

Und wir sind froh, dass wir von BioBoden nun mit einer besonderen Variante Teil des Hofs sein dürfen. Denn der Betrieb geht in die nächste Generation über, die Gründer machen Platz für eine neue Generation von jungen Familien — und wir wurden gebeten, sie dabei zu unterstützen. Nach ersten Gesprächen war schnell klar, dass der sinnvollste Weg für alle Beteiligten nicht der Kauf von Boden war, sondern eine Beteiligung am Betrieb.

Und das aus zwei Gründen: Erstens sind wir nun durch unsere Minderheitsbeteiligung Teil des Gesellschafterausschusses (vergleichbar mit einem Aufsichtsrat), sind also so etwas wie Co-Wächter in der Phase der Neufindung und stehen als Berater zur Verfügung. Zweitens balancieren wir damit die wirtschaftliche Situation aus: Denn eine vollständige Übernahme der Anteile durch die jungen Landwirt*innen wäre kaum möglich gewesen. Da haben wir gerne geholfen.