Über die Aktiengesellschaft „Apfeltraum AG“ können Privatpersonen zur Entwicklung des Hofes beitragen. BioBoden unterstützt den Bereich „Feldbau“ durch die Sicherung von Land. Dieser Bereich ist einer der sechs voneinander unabhängigen, wirtschaftlichen Zweige des kooperierenden Hofes Apfeltraum.
1992 wurde der Hof Apfeltraum von einer Demeter-Hofgemeinschaft gegründet, die Flächen und Gebäude einer ehemaligen LPG in Müncheberg, knapp 60 Kilometer östlich von Berlin, nutzte. Er ist einer der ältesten Biobetriebe in Ostdeutschland und wurde acht Jahre nach der Gründung in sechs einzelne Familienbetriebe gespalten, die seither eigenständig existieren. Die einzelnen Betriebe arbeiten nun wirtschaftlich unabhängig und sind in Gärtnerei, Tierhaltung, Feldbau, Baumschule und Abokiste unterteilt. Nach außen treten die Betriebe allerdings als ein Hof auf.
Die Koordination der gemeinsamen Aktivitäten laufen in der 2005 gegründeten Apfeltraum Aktiengesellschaft zusammen. Zu den Aufgaben der Aktiengesellschaft gehört auch die Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Ökologische Landwirtschaft und Ernährung. Eine Apfeltraum-Aktie kostet 100 Euro. Der Vorstand entscheidet darüber, ob und wie viele Aktien eine Person erwerben kann. Seit kurzem können Aktien auch online, über die Website, vermittelt werden. Die 200 Anlegerinnen und Anleger kommen aus ganz Deutschland und einmal im Jahr laden Aufsichtsrat und Vorstand die Anteilseigner zur Hauptversammlung in den großen Saal nach Müncheberg ein. Neben der Aktiengesellschaft gibt es noch eine Landkauf GbR und einen Verein. Das sind alles Instrumente um den Hof weiterentwickeln zu können. Das Ziel der Aktiengesellschaft ist nicht die effektive Geldvermehrung. Vielmehr sollen langfristige Werte geschaffen werden, indem beispielsweise Gebäude saniert, Ackerland gekauft oder Flächen durch Heckenpflanzungen ökologisch aufgewertet werden. Ein großer Teil der erzeugten Lebensmittel wird in die Hauptstadt geliefert.
Der Hof umfasst 150 Hektar, davon 100 Hektar Ackerland, 20 Hektar Wiesen, 3,5 Hektar Gemüsebau mit Gewächshaus sowie Flächen mit Streuobstwiesen und fünf Gebäude. Dort leben 30 Menschen, darunter sechs Familien und rund die Hälfte sind Kinder. Fast alle Erwachsenen arbeiten schon sehr lange in der biologisch-dynamischen Landwirtschaft. Aus der Umgebung kommen regelmäßig viele Besucher zum Jungpflanzenmarkt und zum Hoffest kommen bis zu 1500 Gäste.
Der Verein Apfeltraum hat sich ideellen, gemeinnützigen Aktivitäten verschrieben. Über ihn werden zum Beispiel die Bildungsarbeit und die Kochschule realisiert, die in der Zusammenarbeit mit der Sarah Wiener Stiftung betrieben wird. Das Kernanliegen ist hierbei, Produkt und Verbraucher miteinander zu verbinden. Der Hof gehört auch zum „Netzwerk Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau“ und kooperiert mit der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde, die einen systematischen Austausch zwischen landwirtschaftlichen Betrieben und Studierenden unterstützt. Gedankt wurde den Betrieben für ihre vielseitige Arbeit auf der Branchenmesse BioFach. Dort gewann der Hof die Auszeichnung „Bio-Hof des Jahres 2013“.