Besonderheiten in Bezug auf Arten und Naturschutz
Herausragendes Merkmal des Betriebes ist das Vorkommen mehrerer stark gefährdeter bzw. in Mecklenburg-Vorpommern vom Aussterben bedrohter Vogelarten. Dazu gehören einige Arten aus der Gruppe der Watvögel, die nur in Gebieten mit sehr hohen Wasserständen vorkommen. Eine extensive Nutzung der Flächen in den Brutgebieten muss jedoch trotzdem stattfinden, da die Vegetation sonst zu sehr verfilzt. Die schwierige Verbindung von Vogelschutz und landwirtschaftlicher Nutzung wurde durch ein spezielles Arten- und Lebensraumschutzprojekt ermöglicht, dass im Rahmen einer Kompensation finanziert wird.
In der Kernzone der Vogelvorkommen wird auf ca. 100 ha der Wasserstand während des gesamten Frühjahrs sehr hoch gehalten. Eine Beweidung findet in Teilbereichen statt, wo keine Nester vorhanden sind, die Nestzonen werden ausgezäunt. Das dadurch entstehende Nutzungsmosaik ist für die Vögel sehr günstig, da auf den beweideten Flächen die Nahrungssuche vor allem für die Jungvögel einfacher ist als in ungenutzten, hohen Grasbeständen. Die Kuhfladen bieten mit ihrem Insektenleben außerdem eine "stocherfähige" Nahrungsreserve, wenn die Bodenoberfläche bei Trockenheit zu stark austrocknet.
Eine Mahd findet erst statt, wenn die Jungvögel flügge sind und das Gebiet verlassen haben. Das Brutgeschehen wird von einer Vogelkundlerin über das gesamte Frühjahr beobachtet und dokumentiert, so dass der Betrieb immer die nötigen Informationen über die aktuelle Lage in den Brutgebieten erhält und die Bewirtschaftung entsprechend anpassen kann.
In Teilen des Niedermoorgebietes wird seit einigen Jahren vom Projekt auch eine regelmäßige Erfassung des Braunkehlchens durchgeführt. Die Vögel profitieren von den späten Mahdterminen und der Mosaiknutzung im Grünland. Die Nester werden häufig in der Nähe von Weidezäunen angelegt, wo ungemähte Streifen bis zum Ende der Brutzeit stehenbleiben.
Auch die Ackerflächen werden extensiv bewirtschaftet. Es wird nicht gestriegelt und Teilflächen bleiben als überwinternde Stoppelbrache ohne Bodenumbruch bis zum folgenden Frühjahr. Die Ackerwildkrautflora auf den Flächen ist noch wenig untersucht, aufgrund des armen Bodens und der schonenden Bewirtschaftung ist mit Vorkommen seltener Arten zu rechnen (z.B. Lämmersalat).